VORBURG

Der Erzbischöfliche Palast

Die Olmützer Vorburg, die von den Straßen Wurmová, Křížkovského, třída 1. Máje und dem Platz der Republik (Náměstí Republiky) eingerahmt ist, birgt in erster Linie barocke Kanonikergebäude. Über allem thront der Erzbischöfliche Palast (Arcibiskupský palác), der gleich am Platz namens Biskupského náměstí gelegen ist. Das ältere Renaissance-Gebäude aus der Zeit von Johannes Dubravius ließ Bischof Karl von Liechtenstein-Kastelkorn gleich nach seiner Amtsübernahme 1664 umbauen. An die ursprünglichen Pläne des Architekten Filiberto Lucchese knüpfte zwischen 1667 und 1685 ein weiterer italienischer Baumeister im Dienste des Bischofs an: Giovanni Pietro Tencalla. Er ergänzte das Ganze um eigene Entwürfe der Fassade, wobei er das mittlere Portal hervorhob. Darüber ließ er einen Balkon mit Balustrade nach Vorbild des römischen Palazzo Farnese bauen.

TIPP: Man kann Führungen durch den restaurierten Erzbischöflichen Palast buchen – von Mai bis September täglich (außer montags) von 10 bis 17 Uhr; im April und Oktober nur an Wochenenden. Für Gruppen gibt es spezielle Führungen, die im Voraus gebucht werden sollten.
www.arcibiskupskypalac.cz

Die Maria-Schnee-Kirche

Vom Erzbischöflichen Palast geht es zum Platz der Republik (Náměstí Republiky), vorbei am Triton-Brunnen (über den Sie im Kapitel über die barocken Brunnen von Olmütz mehr erfahren können). Die Vorderfront der Jesuitenkirche Maria-Schnee (Kostel P. Marie Sněžné) am westlichen Ende des Platzes ist ein Paradebeispiel für eine einmalige, dynamische Barock-Architektur. Es handelt sich um ein gemeinsames Verdienst des Projektanten Michael Josef Klein aus Schlesien, des Hofbaumeisters Lukáš Kleckel, des Steinmetzes Wenzel Render, der den Portikus mit tordierten Säulen schuf, sowie des Bildhauers David Zürn, aus dessen Werkstatt die Säulen in den Fassaden-Nischen stammen. Die Gestaltung des Innenraums mit seinem breiten Kirchenschiff und den zwei Kapellen-Reihen lehnt an die römische Il Gesù-Kirche an. Die Kirche wurde 1712-1719 erbaut und war ein wichtiges Zentrum der Jesuiten.

Bauwerke der Jesuiten

Die Gebäude der Jesuiten in Olmütz bilden einen weitläufigen städtebaulichen Komplex, der von der Vorburg (Předhradí) auf dem Platz der Republik (Náměstí Republiky) bis hin zum östlichen Fuß des Hügels Michalské návrší (an den Straßen Denisova und Univerzitní ulice, sowie am Platz Univerzitní náměstí) reicht. Der Komplex besteht aus hochbarocken Gebäuden: Maria-Schnee-Kirche (Kostel P. Marie Sněžné), Internat (1718 bis 1722), eine Schule bzw. alte Universität (1701-1708), altes und neues Konvikt (1660-1667 bzw. 1721-1724), Franz-Xaver-Seminar (1717-1720) und Božího-Těla-Kapelle. Das ovale Gebäude, das zwischen 1721 und 1724 zwischen das Gebäude der alten Universität und das Jesuitenkonvikt in der Straße Univerzitní ulice gebaut wurde, ist ein Werk des Olmützer Architekten Jan Jakub Kniebandl.
Die großzügige Gestaltung des Interieurs erinnert an die Sant’Andrea al Quirinale-Kirche in Rom und besticht durch ihre vollkommende künstlerische und bildhauerische Verzierung, deren Leitmotiv der legendäre Sieg von Jaroslav von Sternberg über die Kumanen war (die Schlacht soll sich 1241 in der Nähe von Olmütz ereignet haben). An den Malereien arbeiteten Jonann Christoph Handke und Jan Drechsler; die Statuen gestaltete Filip Sattler.

Die Stadt Olomouc – VisitOlomouc.cz Partner

Kapesní obrazový průvodce OlomoucOlmütz (Olomouc) auf der Landkarte

Das Herz der mährischen römisch-katholischen Provinz – der Erzbischöfliche Palast, Bildquelle: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o., Foto: Libor ...
Zur breiten Palette der Sakralbauten gehört auch die Maria-Schnee-Kirche, Bildquelle: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o., Foto: Libor Sváček
Das Jesuitenkonvikt auf dem Hügel Michalské návrší in der Abenddämmerung, Bildquelle: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o., Foto: Libor ...
Im Untergeschoss der Kapelle ist noch dieursprüngliche Folterbank zu sehen, auf derJohannes Sarkander gefoltert wurde., Bildquelle: Archiv ...